1977 gehörte Middendorf gemeinsam mit Rainer Fetting und Salomé zu den Gründungsmitgliedern der legendären Berliner Galerie am Moritzplatz. Sie war der Geburtsort der Neuen Wilden, einer Gruppe deutscher Künstler, die Ende der Siebziger und in den Achtzigerjahren den expressionistischen Malstil in Deutschland wiederaufleben ließen. Middendorfs Gemälde aus dieser Zeit fallen auf durch ihre großen Formate, intensiv leuchtenden Farben, starken Kontraste und die breite, aussagekräftige Pinselführung. Inspiration für die Sujets holte sich der Künstler in der Architektur und dem Nachtleben von Kreuzberg, seiner unmittelbaren Umgebung, mit besonderem Fokus auf den Menschen darin.
Als Student und später auch Dozent an der Hochschule der Künste in Berlin begann Middendorf, sich für experimentellen Film zu interessieren, und drehte selbst einige Super-8-Kurzfilme. Wie seine Gemälde entstanden auch die gezeigten Filme während Middendorfs Zeit in seinem Atelier in SO 36. Oft ist der Künstler selbst darin zu sehen.
Helmut Middendorf wurde 1953 in Dinklage geboren. Von 1973 bis 1979 studierte er Malerei an der Hochschule der Künste Berlin bei Karl Horst Hödicke. 1979 unterrichtete er an der Hochschule experimentellen Film. Seine Werke werden international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Darunter auch „The 80s. Die Kunst der 80er Jahre“, Albertina Modern, Wien (2021), „Before the fall of the wall“, ARoS Aarhus Art Museum (2019), „Wildnis“, Schirn Kunsthalle, Frankfurt (2018), „Die Erfindung der Neuen Wilden“, Ludwig Forum, Aachen (2018), „Der Flâneur“, Kunstmuseum Bonn (2018), „Innen_Welten“, Kunstmuseum Basel (2018); „Colorful. farbenfroh – Im Fokus: Dorothy Fratt“, Museum Art.Plus, Donaueschingen (2018), „Neue Wilde“, Groninger Museum, Niederlande (2016), „Geniale Dilettanten“, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg (2016), „Die 80er – Figurative Malerei in der BRD”, Städel Museum, Frankfurt (2015), „Geniale Dilettanten“, Haus der Kunst, München (2015), „Kunst in Berlin 1945 bis heute“, Berlinische Galerie (2013), „Chambres d’Amis – Collectiepresentatie“, S.M.A.K., Gent, Belgien (2012), „Schlachtpunk – Malerei der Achtziger Jahre“, Kunsthalle Darmstadt (2012), “The Last Grand Tour”, Museum für kykladische Kunst, Athen (2011), „40 Jahre Gegenwart“ Sammlung der Deutschen Bank Luxemburg (2010) und „Neoexpressionistic paintings from Berlin: Gift of Susan and Martin Sanders, New York“, Museum of Modern Art Tel Aviv, Israel (2010). Seine Werke sind in vielen institutionellen Sammlungen weltweit zu finden, beispielsweise im Guggenheim Museum in New York, im ARoS Museum Aarhus, Dänemark, im Musée Centre Pompidou Paris, im Museum für Moderne Kunst Frankfurt, im SMAK und im Museum voor Hedendagse Kunst Gent, Belgien und weiteren. Middendorf wird von der Eleni Koroneou Galerie Athen vertreten. Derzeit lebt und arbeitet er in Berlin und Athen.