Henry Miller als Maler
Zeitlebens empfand Henry Miller eine starke Neigung zur Malerei, ohne je eine Ausbildung auf diesem Gebiet genossen zu haben. Welchen Stellenwert die Bildende Kunst für ihn besaß, zeigt die ausführliche Erwähnung aller malerischen Aktivitäten, die er in seiner selbstverfassten Kurzbiografie hinterließ. Auf seinen zahlreichen Reisen traf er immer wieder mit Malern zusammen: so z. B. 1937 mit dem amerikanischen Expressionisten Abraham Rattner in New York, 1939 mit dem Kubisten Nicolas Ghika (1906–1994) in Griechenland, 1941 mit Fernand Léger, 1945 mit dem israelischen Maler Bezalel Schatz (1912–1978; Sohn von Boris Schatz) und 1961 mit dem italienischen Bildhauer Marino Marini, der seinen Kopf in Bronze goss.
Bis auf einige Radierungen auf Kupferplatten bestand sein eigenes künstlerisches Œuvre aus mehreren hundert Aquarellen; er konnte diese Arbeiten auf etlichen Ausstellungen präsentieren.
1927 in Greenwich Village, NYC
1943 in der American Contemporary Gallery Hollywood, CA
1944 im Santa Barbara Museum of Art und in der Yale University Art Gallery
1946 kaufte Leon Shamroy mehr als 30 seiner Aquarelle
1954 hatte er seine erste Wanderausstellung in Japan
1957 in der Gallery One, London und in Israel (Jerusalem und Tel Aviv). In diesem Jahr wurde er auch zum Mitglied des National Institute of Arts and Sciences gewählt.
1963 ließ Henry Miller sich in die Seidenmalerei von Nonnen des Immaculate Heart College einweihen; daraufhin entstanden allein zwischen März und Juli des Jahres 115 Aquarelle.
1967 in der Daniel Gervis Gallery, Paris; danach in Uppsala, Schweden
1968 zweite Wanderausstellung in Japan (Miller hatte im Jahr zuvor die Japanerin Hiroko Tokuda, genannt ‚Hoki‘, geheiratet).
Diese tagebuchartigen Einträge enden im Jahr 1971 mit deren Übernahme in die ausführlichere Autobiografie My Life and Times by Henry Miller, die im selben Jahr im New Yorker Verlag Playboy Press erschien.