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Mark Tobey

Werke

Biografie

Mark Tobey gilt als Wegbereiter des amerikanischen „Abstrakten Expressionismus“. Bekannt sind seine von fernöstlicher Malerei und kalligraphischer Kunst beeinflussten White Writings, Werke in hellen Farben mit abstrakten filigranen, netzwerkartigen Strukturen in Mischtechnik ausgeführt.


Leben

Mark Tobey (1890–1976), Künstler, Maler, Grab auf dem Friedhof Hörnli, Riehen, Basel-Stadt

Grab auf dem Friedhof am Hörnli in Basel, gemeinsam mit Mark Ritter

Mark Tobey zog 1906 von Trempealeau (Wisconsin), zwischen Minneapolis und dem Lake Michigan gelegen, wo er seine Kindheit verbracht hatte, in die Umgebung von Chicago. In Chicago besuchte er Kurse am Art Institute und arbeitete als Industriedesigner in einem Eisen- und Stahlwerk. Im Jahre 1911 wechselte er seinen Aufenthalt nach New York City, wo er Porträtmalerei betrieb und als Modezeichner für Vogue und andere Zeitschriften tätig war. 1918 nahm er die Bahai-Religion an.


1922 siedelte er nach Seattle über und war dort bis 1925 Lehrer am Cornish College of the Arts. Der chinesische Künstler Teng Kwei machte ihn mit den Techniken der chinesischen Malerei bekannt. Von 1925 bis 1927 hielt er sich in Paris auf und machte ausgedehnte Reisen in den Vorderen Orient. In Devonshire im Vereinigten Königreich lehrte er von 1930 bis 1938 an der Dartington Hall School. 1934 unternahm er eine Reise nach China und anschließend nach Japan, wo er sich mehrere Monate in einem Zen-Kloster aufhielt. Nach Seattle kehrte er 1939 zurück. Durch eine Einzelausstellung mit den White Writing Paintings in der Willard Gallery in New York wurde er 1944 in Amerika zum bekannten Künstler.


Mit dem Internationalen Preis für Malerei der Biennale von Venedig des Jahres 1958 bekam er auch eine hohe internationale Reputation. 1959 und 1964 war er Teilnehmer der documenta II und documenta III in Kassel. Nachdem die Schweizer Galerie Beyeler 40 Werke von ihm angekauft hatte, ließ er sich 1960 mit seinem Partner Pehr Hallsten (1897–1965) und seinem Privatsekretär Mark Ritter (1905–1982) in Basel nieder.


Mark Tobey war einer der zahlreichen Künstler, die zum Kreis des Kunstsammlers und Mäzens Theodor Ahrenberg gehörten.


Tobeys White Writings haben eine augenfällige Ähnlichkeit mit einigen Bildern der Serie Texturologies des bekannten französischen Malers Jean Dubuffet. Als der Kunstsammler Jean Planque Dubuffet 1960 darauf aufmerksam machte, zeigte dieser sich erschüttert und bemerkte: „Man ist nie allein…“. Umgekehrt glaubte Tobey vor einem Bild von Dubuffet, ein Plagiat seiner Bilder vor sich zu haben.


Seit 1956 war er gewähltes Mitglied der American Academy of Arts and Letters. 1972 wurde Mark Tobey in New York zum assoziierten Mitglied (ANA) der National Academy of Design gewählt.

Tobey übersiedelt als Sechzehnjähriger 1906 nach Chicago. Dort studiert er am Art Institute. Seine Berufslaufbahn beginnt er als Angestellter in einem Studio für Mode-Design 1908. Seit 1911 ist er in New York selbstständiger Modezeichner. In den folgenden Jahren beschäftigt sich Tobey intensiv mit den Schriften der arabischen Literatur und mit den Lehren der ostasiatischen Philosophie. Das führt dazu, dass er sich 1918 der Baha-`i-Glaubenslehre anschließt. Von 1922 bis 1925 ist er als Kunsterzieher in Seattle, von 1930 bis 1937 als Lehrer an der Dartington Hall School in Devonshire/ England tätig.

Reisen nehmen in Tobeys Leben einen wichtigen Platz ein. Der Künstler besucht 1925 zum ersten Mal Europa, wenig später Persien. Eine längere Reise führt Tobey in den dreißiger Jahren nach Shanghai und Japan. Hier beschäftigt er sich für einige Zeit in einem Zen-Kloster in Kyoto mit der Lehre und der Malerei des Zen und den Formen der Hai-Ku-Dichtung und der Kalligrafie. Tobey schafft 1938 eigene musikalische Kompositionen. Er verlässt im gleichen Jahr England und zieht zurück nach Seattle, wo er bis 1960 lebt. Im gleichen Jahr übersiedlung Tobey nach Basel, wo er bleibt.

Tobey entwickelt unter dem Einfluss der fernöstlichen Kunst seine berühmten „White Writings“. Diese stellen ein Netzwerk kalligrafisch durchmodellierter feiner Zeichen dar. Die Anfangs noch leicht gegenständlich Arbeiten, werden aber zunehmend abstrakt und entsprechen so dem Ausdruck der meditativ-kontemplativen Lebenshaltung des Künstlers. 1944 findet die erste Einzelausstellung dieser Werke in der Willard Gallery, New York statt. Eine Einzelausstellung im Whitney Museum of American Art, New York, folgt 1951. Die Ausstellung wird zuvor in San Francisco, Seattle und Santa Barbara gezeigt. Tobey bringt diese Wanderausstellung den internationalen Durchbruch. Von nun an, ist er auf den wichtigen internationalen Ausstellungen vertreten, wie z.B. 1959 und 1964 auf der documenta in Kassel. Die Smithsonian Institution in Washington zeigt 1974 eine große Retrospektive. 1984 in der National Gallery of Art, Washington, 1989 im Museum Folkwang, Essen und 1990 in der Galerie Beyeler Basel, sind weitere posthume Einzelausstellungen zu sehen.

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